Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist im Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) gelistet und streng geschützt. Niedersachsen trägt eine besonders hohe Verantwortung für den Erhalt dieser Art und Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen haben höchste Priorität. Galten die bunten Nager vor einigen Jahrzehnten noch als Plage und wurden großflächig bekämpft, ist eine Beobachtung heutzutage schon etwas Besonderes: Trotz Schutzbemühungen nehmen die Bestände des Feldhamsters weiterhin dramatisch ab ohne Aussicht auf eine Trendwende – und zwar weltweit!
Da der Feldhamster an tiefgründige, bindige Böden gebunden ist, bilden die Braunschweiger Börden im Betreuungsgebiet der ÖNSA einen Verbreitungsschwerpunkt in Niedersachsen. Effektive Schutzbemühungen sind hier besonders wichtig. Der Feldhamster ist ein Kulturfolger und braucht die bewirtschafteten Äcker unserer Feldflur. Ein Schutz kann allerdings nur dann gelingen, wenn die feldhamstergerechte Bewirtschaftung in die Produktionsweisen integriert wird.
Die ÖNSA unterstützt im Feldhamsterschutz, indem sie Akteure zusammenbringt, ein Bewusstsein für eine Schwerpunktregion des Feldhamsters in Südostniedersachsen entwickelt, eine Ansprechpartnerin in der Region für die Verwaltungen, LandnutzerInnen und die Öffentlichkeit ist und zusammen mit der Landwirtschaft praktikable Lösungen für Landwirtinnen und Landwirte zum Schutz der Feldhamster findet.
Wer möchte uns im Feldhamsterschutz unterstützen und mit auf Feldhamstersuche gehen? Im Frühling zwischen Mitte April und Mitte Mai und im Hochsommer
direkt nach Ernte gehen wir auf Feldhamstersuche. Dazu laufen wir in einigen Metern Abstand die Felder ab und suchen nach den Bauen. HelferInnen sind herzlich willkommen!
Hier geht’s zur Pressemitteilung über unsere erste Feldhamstersuche.
Sie haben Feldhamster oder Feldhamsterbaue gesichtet? Jeder Feldhamsterfund ist wichtig! Melden Sie uns Ihre Beobachtung:
Mobil: +49 159 04537723
E-Mail: Linda.Dack{a}NABU-Niedersachsen.de
Bei Maßnahmen im Feldhamsterschutz ist die Landwirtschaft die wichtigste Partnerin!
Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die verbliebenen Feldhamsterbestände in unserer Region schützen und vor dem Auslöschen bewahren.
Wer freiwillige Schutzmaßnahmen auf dem Acker durchführt, soll Ernteausfälle sowie zusätzliche Arbeitsschritte angemessen finanziell vergütet bekommen. Einige Untere Naturschutzbehörden haben neben der Feldhamster-Agrarumweltmaßnahme BS4 eigene Schutzprogramme auf die
Beine gestellt. Sie zahlen unkompliziert Fördergelder für einfache Maßnahmen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich an weiteren landes- bzw. bundesweiten Feldhamster-Projekten zu beteiligen.
Sprechen Sie uns an!
Neben den Unteren Naturschutzbehörden und dem NLWKN kooperieren und tauschen wir uns aus mit dem Projekt Feldhamsterland der Deutschen Wildtier Stiftung, der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen e.V. und der Ökologischen Schutzstation Mittleres Leinetal.