22. November 2024, Wolfenbüttel - Die Wechselkröte (Bufotes viridis) ist mit ihrer kontrastreichen, grünlichen Fleckenmusterung und ihren gelb-grünen Augen eine sehr charakteristische Amphibienart. Die Wechselkröte ist eine der am stärksten gefährdeten Amphibienarten Deutschlands, auch in Niedersachsen gibt es einzig in den Landkreisen Helmstedt und Wolfenbüttel einige wenige Vorkommen. Die Art bevorzugt vegetationsarme, steppenartige Lebensräume mit vielen besonnten Kleingewässern. Ihre ursprünglichen Lebensräume, der dynamische Auenbereich von Flüssen und Bächen und karge Landschaftsbereiche, sind jedoch in der heutigen Kulturlandschaft kaum noch zu finden. Mittlerweile kommen die seltenen Kröten hauptsächlich in naturfernen Sekundärlebensräumen, wie Abbaugruben und Industrieflächen, vor.
Insbesondere geeignete Laichgewässer sind auch in sonst idealen Lebensräumen häufig ein limitierender Faktor, da sie entweder gar nicht oder in zu geringer Zahl vorhanden sind. Auf einer Fläche im Landkreis Wolfenbüttel konnten im Rahmen des Projektes „Schaffung von Lebensräumen für die gefährdete Wechselkröte“ der Ökologischen NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA) nun zwei Gewässer angelegt werden. Diese werden der Wechselkröte im kommenden Jahr als Laichhabitat dienen. Von derlei Maßnahmen profitiert nicht nur die Wechselkröte, auch weitere Amphibienarten sowie Libellen und Wasservögel werden durch die Anlage von Kleingewässern gefördert. Die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V., anerkannter Naturschutzverband, ermöglichte die Maßnahmen als Flächeneigentümerin und unterstützte das Vorhaben. Projektleiter Valentin Dienst erläutert: „Ein großes Problem beim Schutz der Wechselkröte ist die knappe Flächenverfügbarkeit. Daher war hier die gute Zusammenarbeit mit der Landesjägerschaft besonders wertvoll.“ Finanziert wurden die Maßnahmen durch die Förderkooperation der Curt Mast Jägermeister Stiftung und der Loki Schmidt Stiftung. Die Maßnahmenumsetzung fand in enger Abstimmung mit dem Landkreis Wolfenbüttel statt.